• 2017-20: Griechenland, Lesbos

    Moira: WASH Container

Die Erfahrungen, die wir im Aufnahmelager Moria gesammelt haben, waren hilfreich bei der Entwicklung eines Mehrzweckdesigns: Eine unempfindliche und gute Lösung für WASH-Container.

Wir sind der Überzeugung, dass es normal sein sollte Geflüchteten, qualitativ hochwertige, langlebige und bedarfsgerechte Sanitäranlagen zur Verfügung zu stellen. Leider ist es in der Realität aber oft anders. In den fast drei Jahren, in denen wir im Aufnahmelager Moria arbeiteten, konzentrierten wir uns darauf, die Anzahl der für die Bewohner verfügbaren sanitären Anlagen zu erhöhen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass sie sowohl langlebig als auch leicht zu warten sind.

Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir in Moria 13 Projekte zur Sanierung von WASH-Containern durchgeführt und ingesamt 15 neue WASH-Container installiert. Durch unsere Erfahrung und im Austausch mit den Bewohnern konnten wir uns ein Bild davon machen wie die Einrichtungen genutzt werden und welche Verbesserungen notwending sind um eine multifunktionale und bedarfsgerechte Lösungen zu entwickeln.

Wir begannen also mit den Sanitäranlagen, die sich im schlechtesten Zustand befanden, und nahmen einen Container nach dem anderen in Angriff. Unsere Techniker beginnen jeweils mit der Demontage des Containers, bis nur noch die Außenwände übrig sind, und nach einer gründlichen Tiefenreinigung wird mit dem Wiederaufbau begonnen: Wir verlegen einen strapazierfähigen Fußboden aus Riffelblech mit einer großen Entwässerungsrinne, so dass ein Nassraum entsteht. Genau wie unsere “WASHpads” leiten die Container das anfallende Schmutzwasser effektiv ab und sind einfach zu reparieren, zu reinigen und zu warten. Nach dem Einbau der raumhohen Innenwände entstehen 6 (bzw. 5 bei barrierefreien Containern) Einzelkabinen, die jeweils eine Hocktoilette, einen Bidetschlauch, einen Duschschlauch, ein Waschbecken und einen Wasserhahn enthalten. Dabei nutzen sie die gleiche Fläche wie beispielsweise ein Container der nur drei Toiletten und ein Waschraum hat. Die Rohrleitungen sind leicht zugänglich und daher leicht zu reparieren, auszutauschen oder freizulegen. Die Kabinen sind gut belüftet, verfügen über LED-Beleuchtungsstreifen für bessere Lichtverhältnisse und somit mehr Sicherheit während der Nacht. Warmwasser für die Dusche wird durch einen solarbetriebenen Boiler bereitgestellt.

Die Tatsache, dass es sich bei diesen “3-in-1”-Kabinen um einzelne Badezimmer handelt, ermöglicht es Frauen, ihren Menstruationszyklus in Privatsphäre und Würde zu meistern. Das Design ermöglicht es auch Familien die “Badezeit” in einem privaten Raum zu verbringen, der dennoch groß genug ist, damit ein Elternteil mehreren kleinen Kindern beim Duschen helfen kann. Gleichzeitig bewirkt die Nasszelle, dass die Räume von den Reinigungskräften leicht und schnell gereinigt und desinfiziert werden können, und dass unser Team eine gründliche Tiefenreinigung mit einem Hochdruckreiniger durchführen kann.

Die Erfahrungen, die wir im Lager Moria sammelten, haben uns bei der Entwicklung unserer maßgeschneiderten Mehrzwecklösung für WASH-Container geholfen. Ein robustes und gutes Design, das wir hoffentlich bei zukünftigen Projekten wieder verwenden werden.

WO

Griechenland: Moria Reception and Identification Centre (RIC), Lesbos

WANN

Feburar 2018 – September 2020

ZIELGRUPPE

Alle Bewohner von Moria RIC: Zwischen 7.000 Geflüchtete in 2017 und über 20.000 in 2020

PARTNER

Ärzte ohne Grenzen (MSF)

WAS

13 Container-Sanierungen, 15 Containerinstallationen

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