Der März 2021 war ein wichtiger und ereignisreicher Monat für Watershed. Wir haben an vielen neuen Aufgaben gearbeitet, die wir durch die Beendigung des Notfall-Einsatzes vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) übernommen haben.
Nach dem Brand in Moria und seit der Eröffnung des Aufnahmelagers Mavrovouni war das DRK auf Lesbos im Einsatz. Während ihrer 6 Monate andauernden Hilfsmission und aufgrund ihres besonderen Arbeitsschwerpunktes Wasser, Sanitäranlagen und Hygiene (WASH) haben wir mehrere Monate sehr intensiv mit ihnen zusammen gearbeitet.
Mit dem nahenden Ende ihrer Mission und der weiterhin andauernden, schwierigen WASH-Situation für die Bewohner, wurden wir von Projektleiterin des DRK angefragt, essenzielle Teile ihres Projektes weiter zu führen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiteten ca. 130 Community-Volontäre für das DRK, die selbst organisiert temporäre Duschen, Handwaschstationen, Wartungsarbeiten und Aufgaben im Zusammenhang mit dem Trinkwassertransport ins Aufnahmelager betrieben.
Nach einer Einarbeitungszeit im März, übernahmen wir das Projekte Anfang April vollständig und seitdem sorgen wir gemeinsam mit unseren Community-Volontären für einen großteil der sanitären Bedürfnisse der Bewohner in Mavrovouni.
Das größte Volontär-Team betreibt die temporären Warmwasser-Duschen (hotwater bucket showers), zu denen auch ein Duschbereich für “Protection and Gender Inclusion” (PGI) gehört. Täglich arbeiten zwei Schichten in jedem Duschbereich, sammeln Daten über die Nutzung der Duschen, stellen Hygieneartikel für die Bewohner zur Verfügung und sorgen dafür, dass die Menschen im Camp an einem sicheren und hygienischen Ort duschen können. Das Voluntär-Team für die Handwaschstationen, befüllt alle Vorrichtungen zweimal täglich mit Wasser und Seife. Das Team für die Instandhaltung der sanitären Anlagen ist eine eingespielte Gruppe von Volontären, die regelmäßige Wartungsarbeiten an den Handwaschstationen und den Duschbereichen durchführen sowie unsere anderen Bauprojekte unterstützt. Das Wassermonitoring-Team sammelt daten über den Wasserkonsum im Camp um die Versorgung der Bewohner sicherzustellen. Es misst die Trinkwasser- und Grauwassermenge (damit der Lieferant informiert werden kann, wenn das Wasser nachgefüllt oder geleert werden muss), die Temperatur, den Chlorgehalt, den Ph-Wert und die Trübung, um sicherzustellen, dass es ohne Bedenken getrunken werden kann.
Wir sind sehr dankbar für die Möglichkeit, mit den Community-Volontären zusammenzuarbeiten und gleichzeitig unsere Zielsetzung im Bereich WASH beizubehalten. Wir sind davon überzeugt, dass diese Arbeitsweise eine ganzheitliche und nachhaltige Methode ist, um sicherzustellen, dass die sanitären Anlagen gepflegt werden und jedem Bewohner eine unter den Umständen angemessene Sanitärversorgung ermöglicht wird.